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Märchen für Klein und Groß


Der gebrochene Flügel Der erloschene Kristall Der traurige Mond Der kleine Puma Die Quelle der Weisheit Hoppelhase


Der traurige Mond 

Und wieder war ein Tag vergangen und es war an der Zeit, dass der Mond sich bereit machte, um wieder einmal sein Licht einzuschalten und seinen Platz am Himmel einzunehmen. „Oh, wie langweilig!“, seufzte er schwermütig „Tag für Tag der selbe Trott, ich würd´ heut lieber blau machen, mich vermißt sowieso keiner!“ Und so kam es, dass die Nacht dunkel blieb, die Sterne vereinsamt am Himmel standen und sich gegenseitig zublinkerten „Hast du heute schon den Mond gesehen? Er ist doch sonst immer so pünktlich, es wird ihm doch nichts passiert sein?“ „Frag doch mal den Kometen, ober er etwas weiß, vielleicht kann er ja einen kleinen Umweg machen und bei ihm vorbeischauen.“ „Das ist eine gute Idee!“ rief der Sternen-Sprecher. Er hatte den Auftrag als Mittler für die Sterne zu sprechen, denn was wäre das für ein Durcheinander, wenn jeder losplappern wollte, wie es ihm grad in den Sinn kam.

„Nun, es ist beschlossene Sache.“ Sprach er vor dem Ältestenrat der Sterne, dass der Komet Luxipax, das heißt friedvolles Licht, einen Besuch bei unserem lieben Freund den Mond macht, um zu schauen, ob ihm etwas fehlt.“ „Vielleicht ist er krank!“ rief ein vorwitziger Stern dazwischen „Oder er hat Fieber!“ rief ein anderer „Oder es ist nur seine Beleuchtung kaputt?“ rief ein dritter. „Papperlapapp!“ rief der Sternen-Sprecher und „Ruhe!, man versteht ja sein eigenes Wort nicht mehr.“ Luxipax, der die ganze Zeit still zugehört hatte, zog nochmal einen eleganten Bogen, ließ seinen Schweif erglühen und stürzte sich mit atemberaubender Geschwindigkeit Richtung Mond, was gar nicht so einfach war ohne das Mondlicht, das er als Landehilfe gewohnt war. „Nun, es wird auch so gehen, ich werde mich an den Sternen orientieren, sie werden schon an den richtigen Stellen blinken, damit ich keine Abzweigung verpasse.“ Und so Geschah es dass der ganze Sternenhimmel Anteil nahm, am Schicksal des Mondes. Aber der brütete nur vor sich hin „Niemand braucht mich, niemand liebt mich, niemand versteht mich und ich bin sooo allein!“ Er schneuzte sich, das aus allen Mondkratern Staub aufgewirbelt wurde und ihn in ein graues Trauerkleid hüllte. Der Arme, er sah aus wie bei seiner eigenen Beerdigung. „Bist du das?“ rief Luxipax, als er in seine Nähe kam „Was ist denn hier passiert? Oh je, ich glaub ich muss mal ein paar Rundflüge machen, dass mehr Licht in die Sache kommt und ihr, verzieht euch!“ rief er zu den Staubwolken. „Man sieht ja seinen eigenen Schweif nicht, los ab mit euch!“ Und siehe da, wurde es heller um den Mond. „Nun mach nicht so ein Gesicht, das ist ja zum Sterne-fürchten, was ist denn los mit dir? Wieso bist du so dunkel, was ist denn mit deinem Licht?“ „Ich fühl mich gar nicht gut“ antwortete der Mond., und blickte gramerfüllt „Ich hab mich vor der Sonne versteckt damit sie mich nicht findet“ seufzte er schwermütig. „Ja und die Konsequenzen, hast du mal daran gedacht? Ebbe und Flut kommen durcheinander und streiten sich, wer von ihnen an der Reihe ist. Die Vögel verfliegen sich, weil sie die Richtung nicht finden. Die Tiere können nicht einschlafen, weil sie sich fürchten im Dunkeln. Und die, welche nachts jagen, müssen verhungern, weil sie ohne Licht keine Beute finden! Ja, und die Kinder, die nachts allein im Bett liegen, sie brauchen ihren Freund am Himmel, von dem sie sich beschützt fühlen. Willst du sie alle ins Unglück stürzen?“ „Neeeiiiiiiiinnnnnn!“ der Mond wurde immer betrübter als er das hörte. Das hatte er nicht bedacht, als er sich vor der Sonne versteckt hatte. Ja, Luxipax hatte recht, er musste sich aufraffen damit die Sonne am anderen Ende des Himmels wieder auf ihn scheinen konnte, so dass Ebbe und Flut sich wieder vertragen würden, die Nachttiere nicht verhungern mussten und die Tiere und Kinder beruhigt schlafen gehen konnten, wenn sie ihren Freund am Himmel wieder finden würden. „Das ist ein schöner Gedanke, dann bin ich ja doch zu etwas gut, was will man mehr, als Menschen und Tieren ein Freund zu sein?“ Der Komet sprach „Es schadet nichts, wenn die Menschen sich Gedanken über dich gemacht haben, so wie deine Sternenfreunde sich Kummer um dich gemacht haben. Vielleicht wissen sie dich jetzt wieder besser zu schätzen, jetzt wo du wieder da bist.“ Und das Sonnenlicht zauberte ein Lächeln in das Gesicht des Mondes, dass es jeder am Himmel und auf der Erde sehen konnte. 

Für Carolina mit lieben Grüßen vom Nikolaus 

Schlaf schön, dein Onkel René